Auf den Spuren jüdischen Lebens in Harsewinkel
Im Rahmen der Geschichte des Judentums stehen z.B. der aktuelle Gedenktag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27.1.1945 sowie die Geschichte der Jüdinnen und Juden in Harsewinkel im Fokus des Unterrichts.
In diesem Zusammenhang ist die Religionsgruppe zum jüdischen Friedhof gegangen und hat sich den Stolperstein am Kirchplatz genau angesehen. Anschließend wurden die Schüler*Innen im Stadtarchiv aktiv. Frau Kockentiedt, die Stadtarchivarin, hat anhand von einem Hausregister die Berufe der jüdischen Bürger gezeigt. Mit Enthusiasmus untersuchen die Schüler*Innen eine Meldekarte, die verändert worden ist. Sichtbar ist die Information, dass Salomon Lorch „nach unbekannt ausgewandert“ ist. Die Schüler*Innen entdecken, dass hier etwas ausradiert, verändert wurde. Der Stolperstein zeigt ihnen die Wahrheit: Salomon Lorch ist 1941 deportiert und in Riga ermordet worden.
Weiterhin erfahren die Schüler*Innen aus den Memoiren der Kate Mendels, welche Sorgen und Ängste diese Familie am Abend der Pogromnacht 1938 hatte. Die hilfsbereite Nachbarin und ihre zwei Brüder zeigen uns, wie sie in dieser Situation für eine jüdische Familie mutig eintreten.
Eine Postkarte aus England von Kate Mendels, auf dem Fluchtweg geschrieben, mit lieben Grüßen an die Harsewinkler sowie ein aktuelles Foto des Paul Mendels, der seit 1940 ein Geschäft in Sydney hat, hat die Schüler*Innen sehr bewegt.
Aus Interesse nimmt die Gruppe jetzt brieflich Kontakt mit Herrn Mendels auf.