evangelische Religion
Der Religionsunterricht an der Schule wird von Kirche und Staat gemeinsam verantwortet und leistet einen eigenständigen Beitrag zum Bildungs- und Erziehungsauftrag. Er soll den Kindern und Jugendlichen am Gymnasium Harsewinkel die religiöse Dimension der Wirklichkeit in konfessioneller Deutlichkeit und ökumenischer Offenheit erschließen.
Der Religionsunterricht
- will von seinem christlichen Menschenbild her eine verantwortete Selbstständigkeit der Kinder und Jugendlichen fördern und durch die Auseinandersetzung mit der Bibel, christlichen Werten und Glaubensinhalten die Schülerinnen und Schülern in der Identitätsfindung und Lebensbewältigung unterstützen. Dabei sollen sie insbesondere zu einem Leben aus der Hoffnung des christlichen Glaubens ermutigt werden.
- will aus dem befreienden Charakter der christlichen Botschaft heraus die Bereitschaft vermitteln, Verantwortung für Einzelne und für die Gemeinschaft zu übernehmen und sich für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen.
- soll in einer pluralistischen und oft unübersichtlichen Gesellschaft zuverlässige Orientierung geben und zu einer Auseinandersetzung mit konkurrierenden Deutungen der Wirklichkeit in unserer Gesellschaft befähigen.
- will durch das Kennenlernen religiöser Ausdrucksformen und Rituale wie Schulgottesdienste und Meditationen spirituelle Erfahrungsräume ermöglichen.
- soll Wege zu einem lebensweltbezogenen Umgang mit der christlichen Tradition und ihren jüdischen Wurzeln aufzeigen.
- vermittelt ästhetische Kompetenzen, indem er zum Wahrnehmen anregt, Kreativität weckt und die ästhetische Urteilsfähigkeit stärkt. Christliche Traditionen in der Bildenden Kunst und in der modernen Literatur sollen auch durch fachübergreifendes Arbeiten in ihrer Rolle und Bedeutung für die Gesellschaft wahrgenommen werden.
Unterrichtsinhalte
Klasse 5/6
- Entwicklung einer eigenen religiösen Identität
- Gottesvorstellungen im Lebenslauf
- Religiöse Phänomene in Alltag und Kultur
- Ausdrucksformen von Religion im Lebens- und Jahreslauf
- Religionen und Weltanschauungen im Dialog
- Der Glaube an Gott in den abrahamitischen Religionen und seine Konsequenzen für den Alltag
- Kirche und andere Formen religiöser Gemeinschaft
- Kirche in Konfessioneller Vielfalt
- Christlicher Glaube als Lebensorientierung
- Lebensangebote von Jesus aus Nazareth
- Einsatz für Gerechtigkeit und Menschenwürde
- Zukunftsgewissheit und Gegenwartskritik: Propheten damals und heute
- Einsatz für Gerechtigkeit und Menschenwürde
- Verantwortung für die Welt als Gottes Schöpfung
Klasse 7
- Christlicher Glaube als Lebensorientierung
- Die Botschaft Jesu vom Reich Gottes
- Ansatz einer Verantwortungsethik
- Einsatz für Gerechtigkeit und Menschenwürde
- Leben mit Behinderten
- Einsatz für Gerechtigkeit und Menschenwürde
- Einsatz für Gerechtigkeit und Menschenwürde
- Diakonie – Einsatz für die Würde des Menschen
Klasse 8
- Entwicklung einer eigenen religiösen Identität
- Reformatorische Grundeinsichten als Grundlage der Lebensgestaltung
- Kirche und andere Formen religiöser Gemeinschaft
- Kirche und religiöse Gemeinschaften im Wandel
- Entwicklung einer eigenen religiösen Identität
- Bilder von Männern und Frauen als Identifikationsangebote
Klasse 9
- Christlicher Glaube als Lebensorientierung
- Der Hoffnungshorizont von Kreuz und Auferweckung Jesu Christi
- Religionen und Weltanschauungen im Dialog
- Weltbilder und Lebensregeln in Religion und Weltanschauungen
- Religionen und Weltanschauungen im Dialog
- Auseinandersetzung mit Gott zwischen Bekenntnis, Indifferenz und Bestreitung
- Religiöse Phänomene in Alltag und Kultur
- Religiöse Prägungen in Kultur und Gesellschaft
Einführungsphase
Themen der Einführungsphase
- Auf der Suche nach Identität und meinem Weg durchs Leben
- „Wer bin ich?“ – Der Mensch zwischen Selbstbestimmung und Selbstverfehlung – Biblische Impulse zum Selbstverständnis des Menschen und seiner Aufgabe inmitten der Schöpfung
- „Was soll ich tun?“ – Der Mensch als sittliches Subjekt? – Die kritische und befreiende Kraft des Glaubens im Horizont theologischer Anthropologie – Biblisch-theologische Leitlinien zum verantwortlichen Handeln aus christlicher Motivation
- Auf der Suche nach Zugehörigkeit und Hoffnung im Leben
- „Was tun die Kirchen für gefährdetes Menschsein?“ – Der Mensch zwischen Autonomie und sozialer Zugehörigkeit – Der christliche Glaube stellt in die Gemeinschaft der Glaubenden
- „Mit welchen Erwartungen gestalte ich mein Leben?“ – Der Mensch zwischen Zukunftsangst und Zukunftsvision – Der christliche Glaube verweist auf die Hoffnungsperspektive des Bundes Gottes mit seiner Schöpfung
Qualifikationsphase 1
Themen der Qualifikationsphase 1
- Als Mensch Orientierung suchen – sich Herausforderungen stellen
- Gott, Götter, Götzen: Wie Christen im Glauben Orientierung finden und sich dem Dialog mit anderen Religionen und Weltanschauungen stellen
- Zentralabitur: Gottesbilder der Exoduserzählung
- Hat Gott die Welt sich selbst überlassen? Herausforderungen des christlichen Glaubens an Gott zwischen Atheismus und Theodizee
- Zentralabitur: Die Deutung des Todes Jesu als Sühneopfer
- Welchen Beitrag zur Orientierung kann Kirche heute leisten? Antwortversuche der Kirche in einer pluralistischen, säkularen Gesellschaft
- Zentralabitur: Die Barmer theologische Erklärung
- Was bestimmt mein (gesellschaftliches) Handeln? Impulse aus der Reich-Gottes-Botschaft Jesu für den Einzelnen und gesellschaftliche Institutionen
- Gott, Götter, Götzen: Wie Christen im Glauben Orientierung finden und sich dem Dialog mit anderen Religionen und Weltanschauungen stellen
Qualifikationsphase 2
Themen der Qualifikationsphase 2
- Als Mensch Gegenwart gestalten – Verantwortung übernehmen
- „Ich will frei sein“ – die anderen auch? Wie der Glaube an Jesus Christus das Verhältnis des Menschen zu sich selbst, zu seinen Mitmenschen und seiner Mitwelt prägt und zur Gestaltung der Gegenwart auffordert
- Zentralabitur: Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden Sorgen. Eine Denkschrift des Rates der EKD, 2007, Kapitel 2
- Wie steht es mit Gerechtigkeit und Frieden in der Welt? Christen verweisen auf biblische sowie heutige Beispiele für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit
- „Ich will frei sein“ – die anderen auch? Wie der Glaube an Jesus Christus das Verhältnis des Menschen zu sich selbst, zu seinen Mitmenschen und seiner Mitwelt prägt und zur Gestaltung der Gegenwart auffordert
- Als Mensch Gegenwart gestalten – auf die Zukunft hoffen
- „Tod, wo ist dein Stachel?“ – Jesu Kreuz und Auferweckung begründen ein neues Bild vom Menschen als Herausforderung für die Gegenwart
- „Hölle, wo ist dein Sieh?“ – Hoffnungsbilder des Glaubens angesichts des Bewusstseins eigener Sterblichkeit und Untergangsszenarien
Leistungsbewertung
Das Fach Evangelische Religionslehre ist ein so genanntes nicht-schriftliches Fach. Deshalb kommt für die Leistungsbewertung nur der Beurteilungsbereich „Sonstige Leistungen im Unterricht“ in Frage. In diesem Beurteilungsbereich kommen aber wiederum sowohl mündliche wie auch schriftliche Leistungen als Grundlage für Leistungsmessungen in Betracht. Dazu gehören:
- Regelmäßige mündliche Beiträge zum Unterricht: Dazu gehören zum Beispiel Beiträge zu unterschiedlichen Gesprächs- und Diskussionsformen, Kurzreferate, Präsentationen. Die regelmäßigen mündlichen Beiträge zum Unterricht bilden den wichtigsten Teilbereich der Leistungsbewertung (Gewichtung: etwa 50 %). Erfasst wird die Qualität und die Kontinuität (nicht: die reine Quantität) dieser Beiträge im Unterrichtszusammenhang.
- Regelmäßige schriftliche Beiträge zum Unterricht: Dazu können zum Beispiel Hausaufgabenhefte oder –mappen, Visualisierung von Arbeitsergebnissen (Lernplakate, Tafelbilder, PP-Präsentationen etc.), Ergebnisse von Recherchen, Mindmaps, Protokolle, Lerntagebücher und Portfolios gehören. (Gewichtung: etwa 10 %)
- Der Fachlehrer oder die Fachlehrerin klärt zu Beginn eines Schuljahres mit der Klasse, welche dieser schriftlichen Beiträge erwartet und bewertet werden. Unter besonderen individuellen Lernvoraussetzungen können diese schriftlichen Beiträge mündliche Kompetenznachweise ersetzen. (Gewichtung: etwa 25 %).
- Fachspezifische Ergebnisse kreativer Gestaltungen ( Bilder, Videos, Collagen, Rollenspiele, etc.) können der Schul- oder Gottesdienstgemeinde zugänglich gemacht werden. (Gewichtung: je im Einzelfall bezogen auf das Projekt zu klären).
- Besondere, auf umfangreicheren Lernvorhaben basierende schriftliche oder mündliche Präsentationen: Dazu können zum Beispiel gehören: Referate, Facharbeiten, Ergebnisprodukte von Freiarbeitsphasen (z.B. Themenmappen), Ausstellungen, Homepages oder Wettbewerbsbeiträge. Der Fachlehrer oder die Fachlehrerin klärt zu Beginn eines Schuljahres mit der Klasse, welche dieser Präsentationen erwartet und bewertet werden. (Gewichtung: etwa 15 %).
- Kurze schriftliche Übungen sind möglich: Diese Übungen („Tests“) dauern ca. 15 Minuten Minuten und umfassen höchstens den in den vergangenen vier Unterrichtsstunden vermittelten Lerninhalt. Kenntnisse und Kompetenzen werden im Zusammenhang behandelt; ein isoliertes Abfragen von rein reproduktiven Kenntnissen und einzelner Daten ist nicht zulässig. Schriftliche Übungen werden spätestens in der vorhergehenden Unterrichtsstunde angekündigt. Der Fachlehrer oder die Fachlehrerin klärt zu Beginn eines Schuljahres mit der Klasse, in welchem Umfang schriftliche Übungen durchgeführt und bewertet werden. Unter bestimmten individuellen Lernvoraussetzungen können schriftliche Übungen andere Kompetenznachweise ersetzen. (Gewichtung: etwa 10 %).
Die im Fach Evangelische Religionslehre angestrebten Kompetenzen umfassen auch Werturteile, Haltungen und Verhaltensweisen, die sich einer unmittelbaren Lernerfolgskontrolle entziehen.
- In der Einführungsphase wird eine Klausur pro Halbjahr geschrieben; dabei ist darauf zu achten, dass die Klausur im 2. Halbjahr rechtzeitig vor der Wahl der Fächer in der Qualifikationsphase geschrieben wird. Im Blick auf die Kurswahlen zur Qualifikationsphase können Schülerinnen und Schüler die 2. Klausur auch als Probeklausur außerhalb der Leistungsbewertung schreiben.
- Die zeitliche Dauer wird festgelegt wie folgt: Grundkurs Q1/1, Q1/2: 2 UStd., Grundkurs Q2/1: 3 UStd., Grundkurs Q2/2: 3 Zeitstd., Leistungskurs Q1/1, Q1/2: 3 UStd., Leistungskurs Q2/1: 4 UStd., Leistungskurs Q2/2: 4,25 Zeitstd..
- Klausuren orientieren sich immer am Abiturformat und am jeweiligen Lernstand der Schülerinnen und Schüler.
- Klausuren bereiten die Aufgabentypen des Zentralabiturs sukzessive vor; dabei wird der Grad der Vorstrukturierung zurückgefahren.
- Die Bewertung der Klausuren erfolgt grundsätzlich mit Hilfe eines Kriterienrasters.
- mündliche Beiträge zum Unterrichtsgespräch,
- individuelle Leistungen innerhalb von kooperativen Lernformen / Projektformen,
- Präsentationen, z.B. im Zusammenhang mit Referaten,
- Vorbereitung und Durchführung von Podiumsdiskussionen,
- Protokolle,
- Vorbereitung von Exkursionen, Archiv- oder Museumsbesuchen,
- eigenständige Recherche (Bibliothek, Internet, Archiv usw.) und deren Nutzung für den Unterricht,
- Erstellung eines Portfolios im Laufe der Qualifikationsphase,
- Vorbereitung, Durchführung, Auswertung und Reflexion eines Zeitzeugeninterviews.