Jung trifft Alt: 7-Klässler im Seniorenheim
Einer Forsa-Umfrage zufolge nimmt das Gefühl von Einsamkeit in Deutschland seit Jahren zu. Betroffen sind davon entgegen der Erwartungen insbesondere auch jungen Menschen. In einer Zeit, in der Einsamkeit durch alle Gesellschaftsschichten und Altersgruppen eine zunehmend verbreitete Herausforderung in Deutschland darstellt, hat der WiSo-Kurs des Gymnasium Harsewinkel einen ungewöhnlichen Schritt unternommen, um dieser Problematik entgegenzuwirken. Nachdem sich die 12- bis 13jährigen Schülerinnen und Schüler intensiv im Unterricht mit dem Thema Einsamkeit in unserer Gesellschaft auseinandergesetzt hatten, entschieden sie sich für einen praktischen Ansatz: einen Besuch im Seniorenheim Haus St. Hildegard in Harsewinkel, um dort in den gemeinsamen Austausch zwischen Jung und Alt zu treten. Auf dem Programm standen die gegenseitige Vorstellung von Freizeitgestaltungsgewohnheiten, gemeinsame Gesellschaftsspiele sowie der Austausch über Biografien und Erlebnisse der Vergangenheit.
Die Initiative, die von Lehrern und Schülern gleichermaßen getragen wurde, hatte das Ziel, nicht nur theoretisches Wissen zu erlangen, sondern auch eine persönliche Verbindung zu den Menschen herzustellen, die von Einsamkeit betroffen sein könnten. Das Haus St. Hildegard, eine Einrichtung für Senioren, öffnete bereitwillig seine Türen für diese Begegnung, die für beide Seiten eine bereichernde Erfahrung werden sollte.
Besonders beeindruckend war für viele Schülerinnen und Schüler die Offenheit und Herzlichkeit, mit der ihnen begegnet wurde. Aber auch die Empathie und die Bereitwilligkeit der Schülerinnen und Schüler war erstaunlich. Einige Schülerinnen und Schüler haben bereits den Entschluss gefasst, sich für ihr Sozialpraktikum im kommenden Schuljahr im Haus St. Hildegard zu bewerben.
Die Erfahrung zeigte, dass kleine Gesten der Freundlichkeit und des Miteinanders einen großen Unterschied machen können – für Jung und Alt gleichermaßen.